IFA 2019: Smart Living, KI, Roboter und mehr
Die IFA in Berlin ist die global führende Messe für Consumer Electronics und Home Appliances. Sie findet in 2019 vom 06. Bis 11. September auf dem Berliner Messegelände statt – dieses Jahr geht sie in die 59. Runde. Hersteller aus aller Welt präsentieren hier ihre neuesten Produkte und Innovationen aus den Bereichen Unterhaltungselektronik und Elektro-Hausgeräte rund um Smart Living, KI, Roboter und mehr.
Journalisten aus aller Welt werden auch dieses Jahr wieder über die neuesten Produkteinführungen und Innovationen auf der IFA berichten. Dabei immer noch voll im Trend: Künstliche Intelligenz. Viele Gerätearten arbeiten mit digitalen Systemen, vernetzt mit dem Internet der Dinge, die selbst „lernen“ und damit im Lauf der Zeit leistungsfähiger werden. Außerdem versprechen Bildschirme wieder richtige Hingucker zu werden. Flexible OLED-Displays oder Tablets, die sich auf halbe Größe falten lassen, läuten eine neue Ära ein. Und auch Roboter ziehen dieses Jahr die Aufmerksamkeit auf sich. Sie können einerseits als Entertainer fungieren, besonders bemerkenswert ist aber ihr Einsatz auf dem Gebiet Gesundheitsversorgung.
Smart Living
Teilnehmer der Wirtschaftsinitiative „Smart Living“ machen bei der IFA vom 6. bis 11. September 2019 in Berlin am Gemeinschaftsstand der Verbände VDE, ZVEH und ZVEI durch das House of Smart Living (IFA NEXT, Halle 26 A, Stand 205) das Wohnen der Zukunft und den Einsatz moderner Technologien auch im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz erlebbar. Unter dem Motto „Fit für die digitale Welt“ stehen die Themen „Digitalisierung und Vernetzung“ sowie auch der Austausch mit Jugendlichen im Fokus.
Können Künstliche Intelligenz und smarte Vernetzung zum Klimaschutz beitragen? Oder liegt der Schlüssel zur Ressourcenschonung im digitalen Verzicht? Dazu diskutieren mit Schüler/Innen u.a. mit Daniela Kolbe (Vorsitzende der Enquete Kommission für Künstliche Intelligenz),
Ricarda Lang (Bundessprecherin der GRÜNEN JUGEND) und auch Daniel Erdmann (Wirtschaftsinitiative Smart Living und Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke [ZVEH]). Moderiert wird die Diskussion von Katie Gallus an Stand 205, Halle 26A am Freitag, 06. September 2019, 14:00 bis 14:45 Uhr
Deutsche Anbieter vorn
Einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsinitiative Smart Living anlässlich der IFA in Berlin folgend, bevorzugt die Mehrheit der Menschen in Deutschland (55,8 Prozent) Smart-Living-Anwendungen eines deutschen Anbieters gegenüber Angeboten zum Beispiel amerikanischer oder chinesischer Anbieter. Dies ergab die repräsentative Online-Umfrage der Wirtschaftsinitiative Smart Living (durchgeführt von GfK). 27,5 Prozent der Befragten waren in dieser Frage unentschlossen.
Die Gründe für die Bevorzugung deutscher Smart-Living-Anbieter sind vielfältig: 52,2 Prozent der Befragten sehen einen besseren Schutz ihrer persönlichen Daten, für 62,7 Prozent ist die bessere Hilfe bei der Installation durch vor Ort verfügbare Fachleute von Vorteil und zwei Drittel sehen eine höhere Servicequalität, wenn einmal etwas nicht funktioniert. „Diese Werte entsprechen genau den Erfahrungen, die unsere Handwerksbetriebe Tag für Tag im Austausch mit den Kunden machen. Im Bereich Smart Living gilt‘ ‚Made in Germany‘ in vielerlei Hinsicht als Qualitätsmerkmal„, erklärt Lothar Hellmann, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der zu den Gründungsteilnehmern der Wirtschaftsinitiative zählt.
Die beliebtesten Anwendungen sind vernetztes Entertainment, smartes Licht, intelligente Heizungssteuerung und die smarte Küche. Besonders aktive Smart-Living-Nutzer sind die 18- bis 39-Jährigen mit 47,7 Prozent in dieser Altersgruppe. „Dabei bietet Smart Living gerade auch für ältere Menschen enorme Vorteile„, sagt Michael Schidlack, Sprecher der Wirtschaftsinitiative Smart Living.
House of Smart Living
Das House of Smart-Living bietet zur IFA einen umfassenden Einblick in das smarte Leben und zeigt anschaulich, wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) den Alltag verbessern. Es präsentiert intelligent vernetzte Gebäudetechnik, die eigens zur IFA 2019 um die aktuellsten Innovationen ergänzt wurde. Sprachassistenz-Systeme sind in die Gebäudetechnik integriert – daneben auch weitere Systeme, die beispielsweise bei Gesundheitsanwendungen oder beim Energiemanagement des Hauses aktiv das Leben der Menschen unterstützt.
So kann KI im Smart Home zum Beispiel zur Atemluftüberwachung einer an Diabetes erkrankten Person eingesetzt werden und bei Bedarf Alarm und die Notfallkette auslösen. Mit Blick auf den demografischen Wandel ermöglicht KI zudem auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause. Unter Einsatz künstlicher Intelligenz ist es daneben auch möglich, Energie effizient im eigenen Gebäude zu nutzen und das Stromnetz automatisch zu stabilisieren.
„Bei der weiteren Entwicklung von Smart Living zum Megaökosystem wird künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle spielen. Mittels KI werden in Zukunft die einzelnen Anwendungen noch nahtloser ineinandergreifen„, sagt Branchenexperte Schidlack.
We are the robots
Ein weiterer Trend, der auf der diesjährigen IFA einen Zukunftsschwerpunkt bildet, sind Roboter. Nach Expertenmeinung zählen die Haushaltshilfen zu den kommenden Produkten, auf die sich Anwender freuen dürfen. Denn so „intelligent“ ein KI-System auch sein mag, so wird in vielen Fällen der Mensch noch immer als Schnittstelle zur Ausführung von Handlungen benötigt. Eine intelligente Mikrowelle kann zum Beispiel wissen, zu welcher Zeit ein Besitzer am liebsten zu Abend isst und welches Fertiggericht. In diesem Szenario wird aber immer noch ein Menschen benötigt, der das Gericht aus der Tiefkühltruhe holt und in die Mikrowelle stellt.
Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch Saug- und Wischroboter, die ihrem Besitzer lästige Hausarbeiten abnehmen können. Auf der IFA 2019 stellen verschiedene Hersteller neue Geräte vor. Zahlreiche Roboter sind Google Assistant und Alexa-kompatibel und beherrschen auch den IFTTT-Standard, über den sie mit anderen Smart-Home-Apps verknüpft werden können. Neben neuen Fensterputzrobotern erfreuen sich auch Rasenmäher Roboter weiter wachsendem Zuspruch.
Bild und Ton
Für TV-Hersteller gehören UHD-Fernseher mittlerweile ebenso zum Standard wie aktive „High Dynamic Range Image-Verbesserung“ (HDR). Dabei werden Bildinformationen zu Szenen an den Fernseher übertragen, der diese zur Bildoptimierung nutzt, so dass das Bild möglichst nah am Original ist. Galt letztes Jahr noch die 55 Zoll TV-Größe als Standard, sorgen sinkende Preise mittlerweile dafür, dass 65 Zoll Smart TVs diesen Platz im Wohnzimmer einnehmen.
Ein namenhafter Hersteller stellt auf der IFA 2019 u.a. seine neuste OLED-Technologie vor. Highlight ist ein Prototyp mit transparentem Bildschirm. Der Clou dabei: Ist der Fernseher ausgeschaltet, entsteht im Vergleich zu einem traditionellen Fernseher keine schwarze Display-Fläche in der Regalwand. Das Smart TV erscheint hingegen, wie eine aus Holz gefertigte Vitrine mit eingelassener Glasscheibe.
Andere renommierte Hersteller setzen bei neuen Modellen auf mehr App-Vielfalt und setzt dafür als Betriebssystem Android TV Pie (9) ein. Die TVs kommen mit den integrierten Sprachassistenten Google Assistant sowie Works-with-Alexa.
Aber auch im Audio-Bereich ist Vernetzung nicht mehr wegzudenken. Musikstreaming-Dienste wie Amazon Music Unlimited, Spotify und YouTube Music (u.a.) machen die CD-Sammlung obsolet. Sprachsteuerung via Alexa, Cortana, Google Assistant und Siri gehören in Zukunft ebenso zum guten Ton wie Multiroom Musik, bei der sich Lautsprecher im ganzen Haus zu Gruppen zusammenschließen und die Musikwiedergabe synchronisieren können.
Smart ZZzzzz…
Ein weiterer Trend ist der Einzug der Smart Technologie in’s Bett. Künftig sollen wir auch vernetzt und damit „smart“ schlafen können. So präsentiert einer der Aussteller beispielsweise ein „Smart Sleep“ Stirnband. Dessen Sensoren messen Gehirnwellen, erkennen damit Tiefschlafphasen und sollen diese durch Audiosignale verlängern können. Ein niederländisches Start-up hat einen „Schlafroboter“ entwickelt. Eigentlich ist es ein Kissen, das wie ein Kuscheltier für Erwachsene umarmt wird. Es erkennt mit Sensoren die Atemfrequenz, im gleichen Rhythmus dehnt es sich leicht aus und zieht sich zusammen. Dabei wird es immer langsamer und soll durch dieses simulierte Mitatmen beim Einschlafen helfen.
Die IFA wird von der gfu Consumer & Home Electronics GmbH in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin veranstaltet. Die IFA ist vom 6. bis 11. September 2019 täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Fachbesucher erhalten bereits ab 8 Uhr Eintritt zum Internationalen Fachbesucher Empfang.