Corona Auswirkungen auf IoT-Markt: Schrecken mit Happy End?
Die Weltwirtschaft wurde von der anhaltenden COVID-19 Pandemie hart getroffen. Doch welche Auswirkungen hat Corona letztendlich auf den IoT-Markt? Während einige einen Boom durch beschleunigte Digitalisierung vieler Industrien und damit eine erhöhte Nachfrage nach IoT- und IIoT-Lösungen erwarten, sind die kurzfristigen Auswirkungen wie wohl überall: negativ.
Da große Teile der produzierenden Industrie während des Lockdowns stillgelegt wurden, litt auch die Nachfrage nach IoT-Lösungen. Auch Unterbrechungen in den Lieferketten hatten Auswirkungen auf die Nachfrage. So ist beispielsweise IoT-basiertes Asset Tracking zur Verfolgung üblicherweise ein großes Geschäft. Die Marktforscher von ABI Research erwarten, dass die Corona Auswirkungen auf den IoT-Markt im Jahr 2020 zu einem 18 prozentigen Rückgang der Nettozugänge an IoT-Geräten führen wird.
Corona Auswirkung auf IoT-Markt: Nur kurzfristig negative Auswirkungen
Es gibt jedoch ein Licht am Ende des Tunnels: Während viele Unternehmen zum Stillstand kamen, ist es wahrscheinlich, dass diese ihre Digitalisierungsbemühungen verstärken, um zukünftig besser auf ähnliche Ereignisse vorbereitet zu sein. Das wiederum könnte die Nachfrage nach IoT-Lösungen langfristig steigern. In einem Interview mit Siliconrepublic.com erklärt Frank Stoecker, CEO von Emnify, er sehe Covid-19 als einen Katalysator, der den Trend von IoT-Aufträge beschleunige, die sonst im Laufe von fünf bis sieben Jahren eingetreten wäre.
IoT Markt könnte von Digitalisierung im Gesundheitswesen profitieren
In einem anderen kürzlich erschienenen Bericht über die Auswirkungen von Covid-19 auf den Gesundheitsmarkt erwarten Forscher von ResearchAndMarkets.com einen Anstieg der Nachfrage nach IoT-Lösungen im Gesundheitssektor. „Der Ausbruch von COVID-19 hat dazu geführt, dass Anbieter von IoT-Lösungen für das Gesundheitswesen schneller Lösungen anbieten, um die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Dienstleistungen zu befriedigen.
Eines der angesprochenen Unternehmen könnte die italienische Work In Progress Bio Medical Srl. sein, die erst kürzlich den „Microdefender“ entwickelt hat, ein Desinfektionsgerät für Krankenhäuser, Hotels oder die Lebensmittelindustrie. Kaum entwickelt, sah sich das Unternehmen plötzlich einer großen Nachfrage während der Pandemie gegenüber.
Auch laut Forrester Research werden Gesundheitstechnologien unter den IoT-Dienstleistern eine höhere Priorität erhalten, wenn die durch die Pandemie verursachten Hindernisse wieder vorüber sind. FutureIoT.tech zitiert Achim Granzen, leitenden Analyst bei Forrester: „Die Krise hat eine Menge Ideen und Lösungen hervorgebracht, aber es war einfach keine Zeit, einen strategischeren Ansatz für deren Entwicklung zu finden. Darauf werden sich Regierungen, Gesundheitsversorger und andere konzentrieren, sobald der akute Teil der Krise hinter uns liegt.“
Macht das Internet der Dinge die Welt am Ende sicherer?
Die Aussichten für das IoT sind also nicht so schlecht, wie der derzeitige Umsatzrückgang es aussehen lässt. Insgesamt wird die Corona Pandemie wohl nur eine relativ kurze negative Auswirkung auf den IoT-Markt haben.
„Vorgewarnt sein heißt gewappnet sein“, so auch Jamie Moss, ABI-Forschungsdirektor für M2M, IoT und IOE. „Der flächendeckende Einsatz von Mikrocontroller-basierten, stromsparenden Weitbereichssensoren kann uns helfen, die Welt sicherer zu machen, indem wir schnell auf Bedrohungen reagieren können. Das Internet der Dinge ist ein Markt, der auf natürliche Weise wächst, je nachdem, wie und wann es richtig ist, um die gewünschten Ergebnisse zu liefern. Und der Bedarf daran war noch nie so akut wie heute.“