Zukunftsmarkt Smart Living: Wirtschaftsminister Altmaier optimistisch
Mitte Januar 2019 lud der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA) gemeinsam mit dem Branchendachverband der Wohnungswirtschaft (GdW) zu einem Symposium zum Thema „Smarte Wohnung“.
Im Rahmen der Veranstaltung am 16.01.2019 in Berlin sollte das Potenzial digitaler Anwendungen für Mieter, Vermieter, Infrastrukturanbieter und Hersteller in der Wohnungswirtschaft aufgezeigt und diskutiert werden. Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft/Energie, hielt die Keynote der Veranstaltung zum Thema Zukunftsmarkt Smart Living.
Mega-Ökosystem der Zukunft
Altmaier, in Sachen Energie-Politik eher konservativ-rückständig, brachte in seiner Rede viel Optimismus hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Marktes zum Ausdruck, bezeichnete die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft gar als „Mega-Ökosystem der Zukunft“:
„Die intelligente Lebensumgebung zu Hause bedeutet mehr Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit, Gesundheit und Assistenz. Das Ziel muss sein, dass sich Deutschland gegenüber der internationalen Konkurrenz als Leitmarkt für Smart Living etabliert. Die Wirtschaftsinitiative ‚Smart Living‘ bietet dazu eine europaweit und international einzigartige Kooperationsplattform für die erforderliche branchenübergreifende Zusammenarbeit von Herstellern, Wohnungswirtschaft, Handwerk und vielen weiteren Akteuren.“
[„Smart Living“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel der Wirtschaftsinitiative ist das gemeinsame Vorgehen deutscher Unternehmen, um den Transfer von Innovationen in den Markt zu beschleunigen, um bestehende Hemmnisse zu beseitigen und zukunftsfähige Marktstrategien zu entwickeln.]
Altmaiers Sicht deckt sich jedoch nicht mit aktuellen Erkenntnissen aus beispielsweise der Umfrage des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW). Dr. Thomas Götzen, Mitglied des BFW-Digitalisierungsbeirates, warnt:
„Digitalisierung im Gebäude spielt derzeit keine Hauptrolle. Wenn das stimmt, dann ist das ein Debakel für unsere Mitgliedsunternehmen!“
Tatsächlich fehlt es den meisten Unternehmen immer noch sogar an den Grundlagen zur Teilnahme an der digitalen Wohnungswirtschaft. Zögerliche bzw. unterlassene Investitionen, Zeitmangel und fehlendes Personal bremsen die Entwicklung weiter aus, denn 70 Prozent der Verwalter und Bestandshalter sowie 56 Prozent der Bauträger und Projektentwickler glauben laut BFW nicht daran, dass sich durch die Digitalisierung neue Geschäftsfelder böten.
Smart Living
Solche Bedenken teilte Altmaier hingegen nicht. In seinen Ausführungen folgte er Prognosen, denen nach es im Marktsegment Smart Living in den nächsten Jahren jährliche Wachstumsraten von 25 bis 30 Prozent geben solle.
Die Umsatzerwartungen bis zum Jahr 2025 lägen dabei allein für Deutschland im zweistelligen Milliardenbereich; weltweit bei über 260 Milliarden Euro. Entscheidend für deutsche Hersteller und Anbieter sei es, von diesem Zukunftsmarkt zu profitieren und wichtige Wertschöpfungsanteile zu gewinnen.
Tatsache ist: Der Markt bietet ein enormes Potential – nicht nur im Bereich der Heimlösungen für Privatkunden, besonders auch im Umfeld der Bewirtschaftung von Wohn- und Gewerbe-Immobilien. Dazu bedarf es jedoch auch des Mutes zum Aufbruch und zu Investitionen – wie auch GdW-Präsident Axel Gedaschko anerkannte:
„Die aktuellen GdW-Wohntrends zeigen, wir brauchen neue Geschäftsmodelle und Kooperationen. Entscheidend ist, dass die mit der Digitalisierung verbundene Wertschöpfung zu einem hohen Teil in Deutschland verbleibt, damit heutige und künftige Mieter hier ihre Jobs finden.“
Weiterführende Informationen finden Sie bei Interesse unter den nachfolgenden URLs:
ANGA
GdW
BFW
Lemonbeat
Smart Living