Studie: Sprachassistenten sind Herausforderung für den Datenschutz
Sprachassistenten sind aus dem Internet der Dinge nicht mehr wegzudenken. Statistisch verwendet bereits jeder fünfte deutsche Internetnutzer einen dieser digitalen Assistenten.
Die Forschung – und Entwicklung – an der Spracherkennung begann bereits vor fünfzig Jahren. Die technischen Möglichkeiten schränkten Fortschritte jedoch bis in die 80er ein – und auch erst in den 90ern war diese Technologie tatsächlich nutzbar. Erste Spracherkennungssysteme kamen zum Diktieren von gesprochenen Texten zum Einsatz; wenig später verwendeten auch private Enthusiasten z.B. IBM ViaVoice, um auf ihren PCs sprachgesteuerte Aktionen auszulösen.
Alexa! Bitte Cortana das Google Home zu aktivieren!
Mittlerweile sind diese digitalen Helfer im Alltag angekommen. Eine aktuelle Studie der Convios Consulting GmbH im Auftrag von GMX und WEB.DE legt jedoch nahe, dass viele Menschen dieser Technik derzeit skeptisch gegenüber stehen.
Den Studienergebnissen folgend, verwenden zwar bereits 20% der Interviewten einen oder mehrere Sprachassistenten, 81% allerdings nur zu Hause – und 23% von ihnen ausschließlich, wenn sie dabei alleine sind.
Viele (70%) Teilnehmer empfinden den Gebrauch der Assistenten gar als störend – oder zumindest unhöflich (66%).
62% der über 1.000 Befragten haben derzeit Bedenken, Sprachassistenten zu verwenden. 30% von denen befürchten, dass ihre private Kommunikation permanent überwacht und von unbefugten Dritten mitgehört und gespeichert wird. Unbegründet scheint diese Sorge mitnichten, betrachtet man unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten aktuelle Tendenzen zum Überwachungsstaat im Bundesland Bayern.
„Eine so umfassende Eingriffs- und Kontrollbefugnis in die Lebensweise und Privatsphäre habe keine deutsche Behörde seit 1945 besessen.“ schrieb dazu ein von der Opposition beauftragter Gutachter.
Tatsächlich sind in diesem Zusammenhang sowohl Hersteller und Anbieter solcher Systeme zu mehr Transparenz, Sicherheit und Datenschutz aufgerufen – als auch Regierung und EU in der Pflicht, hier für klare Regeln, Standards und Gesetze zu sorgen.
Musik und Informationen
Die am häufigsten genutzten Anwendungen auf den Sprachassistenten sind das Musikstreaming, sowie die Abfrage aktueller Nachrichten, Wetter- und Verkehrsmeldungen. Doch auch schon 25% der Befragten nutzen darüber hinausgehende Smart-Home Anwendungen.
Nicht nur im privaten Umfeld wird die Digitalisierung und der Einsatz von Automatisierungstechnik in den nächsten Jahren weiter erheblich zunehmen – auch gewerbliche Anbieter von Produkten und Dienstleistungen nutzen das Potential des Internets der Dinge mit wachsender Begeisterung.