Neuseeland erobert das Internet der Dinge
Neuseeländische Betriebe, die sich mit dem Internet der Dinge (IoT) verbinden wollen, steht dazu jetzt ein neues Netzwerk zur Verfügung.
Der Carrier/Provider „Spark“ gab Anfang der Woche bekannt, dass sein weitreichendes, stromsparendes Netz nun an über 60% der Orte in Neuseeland, an denen gelebt und gearbeitet wird, kommerziell genutzt werden kann. Michael Stribling, General Manager IoT Solutions von Sparks, sagte: „Während wir derzeit 60% der ländlichen und städtischen Gebiete Neuseelands abdecken, werden wir daran arbeiten, diesen Anteil bis Juli dieses Jahres auf 70% zu erhöhen. Wir suchen auch nach Partnerschaften mit Organisationen, um die Abdeckung auf Bereiche auszudehnen, in denen sie diese benötigen.“
Das Netzwerk nutzt LoRaWAN (Long Range Wide Area Network), eine Technologie, bei der kleine Datenmengen über große Entfernungen transportiert werden, dabei aber weniger Strom verbraucht wird, als via herkömmlicher Mobilfunknetze. Dies macht es ideal für den Anschluss von Objekten fernab von Stromquellen. Zum Beispiel, um einen Außenparkplatz zu überwachen – oder mit einem Mitarbeiter, der in einem abgelegenen Gebiet arbeitet, in Kontakt zu bleiben.
Im Vergleich zur Mobilfunkverbindung ist das neue Langstreckennetz von Spark eine kostengünstige IoT-Option. Es arbeitet mit einer breiten Palette von Sensortechnologien, die im Durchschnitt deutlich günstiger sind als Sensoren für Mobilfunknetze. Der Provider testet die Technologie von LoRaWAN seit über einem Jahr auf Testgeländen mit Partnern aus verschiedenen Branchen, darunter landwirtschaftliche Betriebe, die Marine und Gebäudemanagement-Unternehmen.
Die Kosten für die Nutzung des Netzwerks in Neuseeland richten sich derzeit nach der Anzahl der angeschlossenen Sensoren und der Anzahl der Nachrichten, die diese Sensoren jeden Monat senden. Beispielsweise ein Milchviehbetrieb, der stündlich über den Standort und die Körpertemperatur seiner Kühe informiert werden möchte, zahlt bis zu 1,79 Dollar pro Tier und Monat für die Konnektivität. Die Kosten pro Anschluss sinken mit zunehmender Anzahl der Sensoren – eine Flat-Rate, wie in Deutschland und der EU verfügbar, wird derzeit noch nicht angeboten.
NB Smartcities NZ, ein lokales Unternehmen in Neuseeland, das intelligente Stadtservices anbietet, wird das neue Netzwerk unter anderem für seine intelligente Außenbeleuchtungstechnologie nutzen. Angeschlossene Kommunen können deren intelligente Lichttechnik nutzen, um die Straßenbeleuchtung aus der Ferne zu steuern, maßgeschneiderte Dimmprofile einzurichten, die Wartung zu überwachen und sie bei Bedarf ein- oder auszuschalten. Auf diese Weise können sie schneller auf Anfragen, Ereignisse und Veränderungen im Tageslicht reagieren, um die Straßen für die Menschen sicherer zu machen, Energie zu sparen und auch den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren.
„Für viele Kommunen können Echtzeitdaten, Asset-Informationen und die Kontrolle über diese Geräte die Reaktionszeiten im Kundenservice erhöhen und echte Vorteile für die Gemeinden schaffen. Beispielsweise kann die Straßenbeleuchtung bis zu 50% der Beschwerden im Call Center ausmachen. Durch eine anpassungsfähige Straßenbeleuchtung, die mit Echtzeitsystemen gesteuert wird, können diese Beschwerden schnell behoben und ihr Volumen verringert werden.“ (- NB Smartcities NZ)
Eine spannende Entwicklung, die gerne auch als Vorbild für Deutschland dienen dürfte – natürlich aber erst, nachdem die Flugtaxis im Einsatz sind.