Industrie 4.0 – Kosten senken mit dem IoT

Industrie 4.0 ist die Bezeichnung zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, um sie für Gegenwart und Zukunft besser zu rüsten.
Der Begriff geht zurück auf die Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Die industrielle Produktion soll mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt werden. Technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme.
Mit ihrer Hilfe soll weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich werden: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. (Wikipedia)
40 Prozent gesunkene Produktionskosten
Das niedersächsische Familienunternehmen Stiebel Eltron, spezialisiert auf Heizungs- und Haustechnik, zählt zu den deutschen Pionieren des IoT. Seit ca. zehn Jahren setzt der Mittelständler bereits auf die konsequente IoT Um- und Aufrüstung seiner Produktions- und Arbeitsstätten und konnte mittels der Digitalisierung und vernetzter Fertigung seine Produktionskosten um 40 Prozent senken.
„Wir beschäftigen gut ein Dutzend Programmierer für unsere Maschinen und Produktionsanlagen. Dabei programmieren unsere eigenen IT-Experten beispielsweise die Kommunikationsplattform, die zur Vernetzung der Maschinen (IoT) benötigt wird.
Darauf entfällt zwar ein Drittel der Kosten für die Anlagenerstellung insgesamt – doch für Stiebel Eltron geht die Rechnung auf: Die Fertigungskosten sinken, so das sich die Aufwendungen für den zusätzlichen Arbeitseinsatz lohnen. Heute schon ist die Blechfertigung für Durchlauferhitzer, Lüftungsgeräte und Wärmepumpen nahezu vollständig automatisiert.“ – Dr. Kai Schiefelbein (Geschäftsführer Stiebel Eltron)
Die Vorteile der vernetzten IoT Produktion zeigen sich sehr deutlich bei der Kommunikation zwischen Industrie-Robotern an verschiedenen Standorten. Am Hauptstandort von Stiebel in Holzminden verpacken Roboter 24 Stunden am Tag Warmwassergeräte. In einer zweiten Produktionsstätte im hessischen Eschwege arbeiten Roboter gleichzeitig an der Vorproduktion der Ware und bekommen Ihre Arbeitsaufträge automatisch in Abhängigkeit von Produktionsfortschritt und Nachfrage der Anlage in Holzminden.
„Durch den digitalen Datenfluss sparen wir viel Zeit bei der Vorbereitung der Fertigung sowie bei der Verpackung – hier sind jeweils Industrie-Roboter im Einsatz. Alle Prozesse sind transparent – zudem sind wir sehr flexibel: Drei unterschiedliche Gerätevarianten können gleichzeitig verpackt werden.“ – Dr. Kai Schiefelbein (Geschäftsführer Stiebel Eltron)
Vorausschauende Planung zahlt sich aus
Zehn Jahre nach der Einführung und Umstellung auf digitale Lösungen (Industrie 4.0) zahlt sich die vorausschauende Planung von Stiebel nun aus. Im Vorfeld der Automatisierung wurden zunächst die bestehenden Prozesse optimiert und die Produktion verschlankt („Lean Production„).
„Den siebenstelligen Betrag, den wir in die Digitalisierung unserer Fertigung investiert haben, bekommen wir heute durch positive Effekte zurück. Dabei hat uns die Automation mit Industrie-4.0 wettbewerbsfähiger gemacht. Die Zahl der Mitarbeiter ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 400 Kolleginnen und Kollegen gestiegen.“
Das 1924 gegründete Unternehmen ist mit seinen über 3.330 Mitarbeitern an 5 weltweiten Standorten fraglos Teil der Erfolgsgeschichte des Internets der Dinge.