IoT-Markt 2025 und beyond: Zwischen Wachstum, Konsolidierung und neuen Technologien

Im Jahr 2025 ist das Internet der Dinge (IoT) längst keine Vision mehr – es ist real, messbar und wirtschaftlich enorm bedeutend. So wird der globale IoT-Markt laut precedenceresearch.com für 2025 auf etwa 76,97 Mrd. USD geschätzt (2024: 64,80 Mrd. USD) – und soll bis 2034 auf beeindruckende 356 Mrd. USD wachsen (jährliche Wachstumsrate (CAGR) ~18,6 %).
Andere Quellen, wie etwa thebusinessresearchcompany.com, setzen sogar deutlich höhere Werte an: von 535,97 Mrd. USD (2024) auf 629,5 Mrd. USD (2025), mit einer Prognose von 1,52 Bio. USD bis 2029 (CAGR 24,7 %). Diese Differenzen sind nicht ungewöhnlich, reflektieren aber die Herausforderungen bei der Definition des Markts – je nachdem, ob nur Geräte, auch Plattformen, Services oder gesamte Ökosysteme betrachet werden. Selbst konservative Schätzungen wie jene von mordorintelligence sehen ein Wachstum von rund 15–18 % ab 2025.
Ein Blick auf die IoT-Hardware zeigt ein ähnliches Bild: 2024 wurden laut grandviewresearch.com Geräte im Wert von 70,3 Mrd. USD produziert. Bis 2030 erwartet man ein Wachstum von 16,8 % jährlich – maßgeblich getrieben durch die Verfügbarkeit von 5G, die Entwicklung von Edge Computing und die zunehmende Nutzung von Echtzeit-Analytik.
Globale Marktfaktoren und Wachstumstreiber
Der „IoT Market Report 2025“ von Research and Markets bestätigt die optimistische Sichtweise mit 629,5 Mrd. USD Marktvolumen für 2025 – mit einer angestrebten Verdopplung auf 1,52 Bio. USD bis 2029. Mordor Intelligence nennt in der eigenen Analyse sogar 1,35 Bio. USD für 2025 – eine noch höhere Zahl als viele andere Quellen.
Die Kerntrends hinter dieser Dynamik:
- 5G-Netzabdeckung als technologische Grundlage für Hochfrequenzkommunikation im industriellen Umfeld
- Edge-Computing und KI-Integration als neue Standards für Echtzeitanalyse
- Wachsende Einsatzfelder – von Smart Cities über vernetzte Gesundheitssysteme bis hin zu autonomer Logistik
- Steigender Bedarf an skalierbaren Sicherheitslösungen für Cloud-basierte Infrastrukturen
IoT-Markt in Deutschland: Fokus auf industrielle Anwendungen und Plattformlogik
Auch in Deutschland wächst der Markt – allerdings mit einem deutlich sektoralen Schwerpunkt: Laut iotmag.de beläuft sich das nationale IoT-Volumen 2025 auf 35,9 Mrd. USD, mit einer Prognose auf 49,35 Mrd. USD bis 2029. Im Zentrum steht dabei das Industrial Internet of Things (IIoT): Bereits 2023 wurden in Deutschland rund 7,6 Mrd. USD in das Segment investiert. Bis 2033 sollen es 19,7 Mrd. USD werden – ein klares Zeichen, dass Industrie 4.0 längst in die Umsetzung übergeht.
Technologien wie Predictive Maintenance, digitale Zwillinge oder smarte Produktionslinien sind die treibenden Anwendungsfälle. Der Trend zeigt: Unternehmen setzen nicht mehr nur auf die Hardware, sondern zunehmend auf Plattformlösungen und Analysewerkzeuge.
IoT-Plattformen als Infrastruktur-Rückgrat
Der Markt für IoT-Plattformen wächst ebenfalls solide: Laut grandviewresearch.com lag das Volumen in Deutschland 2024 bei 798,8 Mio. USD – für 2030 wird eine Verdopplung auf 1,525 Mrd. USD erwartet, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 10,6 %. Die Akteure dahinter sind bekannt: Microsoft, AWS, Google, Siemens, SAP, Cisco – allesamt bemüht, das Rückgrat der digitalen Infrastruktur für Industrie, Kommunen und Energieversorger zu stellen.

IoT Plattformmarkt Deutschland, Horizon Grand View Research
IoT-Connectivity: Mobilfunk, LPWAN und Satellitenlösungen
Die Art der Konnektivität bleibt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor:
- Mobilfunk/5G (NB-IoT, LTE-M, 5G SA) bleibt technischer und wirtschaftlicher Treiber – besonders im industriellen Kontext.
- RF-Chip-Markt als Indikator für Nachfrage: 2025 soll dieser bei 44,9 Mrd. USD liegen (2024: 37,6 Mrd. USD.
- LPWAN-Technologien wie LoRaWAN und Sigfox bleiben wichtige Ergänzungen – etwa in der Landwirtschaft, bei Stadtwerken oder im Monitoring verteilter Systeme.
- Satelliten-IoT ist weiterhin ein Nischenmarkt mit geschätzten 2 Mrd. USD Volumen und etwa 23 % Wachstum jährlich – mit Einsatz in maritimer Logistik und entlegenen Regionen.
Trotz vielversprechender Wachstumsaussichten ist bei der Bewertung des IoT-Markts Vorsicht geboten. Die Schätzungen zum Marktvolumen variieren je nach Definition erheblich – sie reichen von 64 Milliarden bis über 1 Billion US-Dollar. Diese Bandbreite ergibt sich vor allem aus unterschiedlichen Bewertungsmethoden: Einige Marktanalysen berücksichtigen ausschließlich Hardware, andere wiederum auch Software und Services, was direkte Vergleiche erschwert. Hinzu kommt ein deutlicher technologischer Wandel.
Edge Computing und KI werden relevanter
Edge-Computing und Künstliche Intelligenz gewinnen zunehmend an Relevanz – klassische Netzwerktechnologien allein genügen längst nicht mehr, um den Anforderungen an Echtzeitanalyse, Sicherheit und Skalierbarkeit gerecht zu werden. Parallel dazu findet eine Konsolidierung im Markt statt. Große Anbieter wie IBM oder Intel haben sich aus bestimmten IoT-Bereichen zurückgezogen oder strategisch neu ausgerichtet, während Plattformanbieter zunehmend das Geschehen dominieren.
Besonders in Deutschland zeigt sich ein klarer sektoraler Schwerpunkt: Das Industrial Internet of Things (IIoT) verzeichnet deutlich höhere Wachstumsraten als der Konsumbereich – insbesondere in Branchen wie Logistik, Fertigung, Energieversorgung und der Automobilindustrie.
Der IoT-Markt 2025 präsentiert sich zweigeteilt: Auf der einen Seite starkes, beschleunigtes Wachstum, auf der anderen Seite zunehmende Reifung, Standardisierung und Konsolidierung. Die Technologie verschiebt sich Richtung Edge, KI und Plattformlogik. Deutschland ist mit Fokus auf das Industrial IoT gut positioniert, bleibt aber weiterhin abhängig von internationalen Plattformakteuren.
Die entscheidende Frage für die kommenden Jahre bleibt: Wird das IoT-Ökosystem weiterhin so heterogen bleiben – oder entwickeln sich übergreifende Plattformstandards, regulatorische Rahmenwerke und interoperable Services, die den Markt strukturieren? Nur wer Konnektivität, Sicherheit, Analyse und Geschäftsmodell in einem denkt, wird langfristig profitieren.